Eine extra Rubrik zu diesem Thema? Ja - denn es sorgt weinlandauf weinlandab für ausreichend und teilweise hitzigen Gesprächsstoff. Neu ist 'Wein auf Maische' nicht, denn dieses Verfahren hat schon tausende von Jahre auf dem Buckel und bei der Verarbeitung von Rotwein ist es bekanntlich Gang und Gäbe. Aber dass auch Weißweine mit Schalen und Kernen, teilweise auch mit Stielen verarbeitet werden? Mehr Farbpigmente und vor allem auch mehr Phenole und Tannine sind in Weißweinen ja meist unerwünscht. Gänzlich neu ist aber auch dies nicht, wie uns vorallem ein Blick über die Grenzen des Weinlandes Deutschland hinaus lehrt.

Mit 'Orange Wine' ist mittlerweile ein markentingträchtiges Schlagwort entstanden, dass zwischenzeitlich eher erschlägt und ein Sammelbecken von ganz unterschiedlichen Weinverarbeitungsmethoden geworden ist und viel Durcheinander ausgelöst hat. Der Begriff bezieht sich oberflächlich auf die Farbe des Weines, aber es gibt ja durchaus auch weißes Orange. Als Synonym für die unterschiedlichen Ausbauarten (konventionell, biologisch oder biodynamisch, mit oder ohne Ausbau in Amphoren, Spontangärung und vieles mehr) wäre 'Maischevergorener Weisswein' passender, wenn auch nicht so trendy. Auf jeden Fall ist MainStream anders. Und den Regeln des Deutschen Weingesetzes für Qualitätswein entsprechen Orange Wines auch nicht. Vielleicht gelingt dies in der Zukunft ja verschiedenen maischevergorenen Weissweinen.

GULU geht nun auf Entdeckungsreise und nachfolgend finden Sie neben grundsätzlichen Gedanken zum Thema 'Orange Wine' praktische Erfahrungen mit 'WEISSWEIN AUF MAISCHE' - ich hab's bisher nicht bereut - es ist spannend: die nächsten Entdeckungen können ruhig kommen.