... ist es her, dass GULU das erste Mal an der Weingutstür des Freiherrn von Gleichenstein in Oberrotweil am Kaiserstuhl anklopfte. Damals fuhr ich noch mit dem Auto durch das offene, schmiedeeiserne Eingangstor in den von einer Mauer begrenzten gutseigenen Park, um zum Weinkeller zu gelangen.

Nach Verkostung verschiedener Weine zog ich dann wohlgelaunt mit einigen Flaschen des 1989er Spätburgunder Rotwein trocken vom Oberrotweiler Eichberg wieder Richtung Heimat davon und kam im nächsten Jahr wieder, gemeinsam mit meinem Vater. Damals stand auch noch der Vater des heutigen Besitzers bei der Verkostung Rede und Antwort.

Seit dieser Zeit hat sich viel getan: Der Sohn, Johannes von Gleichenstein übernahm das Weingut 2002 in elfter Generation. Erhebliche Investitionen in Ausbildung und Technik sowie qualifizierte Mitarbeiter im Außenbetrieb und im Weinkeller – dieses Package musste zwangsläufig zu einem beträchtlichen Qualitätsschub führen, dem heute quer durch alle Weinführer Respekt gezollt wird – ein Top-Betrieb. Und im Mai 2014 wurde eine neue, moderne Vinothek eröffnet, die mit einem Parkplatz vor der Tür direkt von der Bahnhofstraße aus angefahren werden kann.

Einladend – unbestritten – aber die kurze Fahrt durch den Park hatte auch ‘was.

Nach vielen Jahren war ich dann vor wenigen Wochen wieder einmal vor Ort. Eigentlich wollte ich den Orange Wine (OW) des Weingutes kennenlernen, denn in einer Aufstellung des Deutschen Weininstitutes in Mainz (DWI) zu dieser Thematik war der Freiherr gelistet. Überraschte und ratlose Augen blickten mich von der jungen Dame hinter der Verkostungstheke an und auch Kellermeister Odin Bauer wirkte erstaunt. Er erzählte mir von einem OW-Versuch in 2011, der es allerdings nicht bis in die Verkaufsräume geschafft hatte. Odin Bauer arbeitet in seinem eigenen Weingut aber auch an WEISS AUF MAISCHE und ich hoffe, er denkt an GULU, wenn es soweit ist.

Um dann nicht ganz unverrichteter Dinge von dannen zu ziehen, verkostete ich mich zu den Rotweinen, so wie vor einem halben Leben mit meinem Vater.

Und wie der Zufall es will, treffe ich dann auch noch auf Johannes von Gleichenstein, den heutigen Weingutsbesitzer und nach einem kleinen Plausch vertraut er mir – und das sogar bei einer Verkostung (!) – die neue und schon seit Jahren immer weiter verfeinerte Kreation des Weingutes an, einen 2008er ... – ein Wein wie vor 100 Jahren, so der Freiherr. Mehr verrät euch GULU an dieser Stelle noch nicht (außer dass es ein Grauburgunder ist) aber ich hoffe im Frühjahr 2015 die Gelegenheit zu haben, der Präsentation dieses Weines beizuwohnen, um anschließend in meinem FUNDUS einen aktuellen (W)EINDRUCK zu hinterlassen.

So bleibt es dann zunächst bei den 3 Barrique-Rotweinen aus den Jahren 2009 (Baron Philipp), 2010 (Aus dem Kessel) und 2011 (Oberrotweiler Eichberg), die natürlich Einzug in meinen FUNDUS gehalten haben.

Während ich Baron Philipp (2009) und dem 2011er Eichberg noch ein wenig mehr Ruhe gönne, so ist es demnächst an dem 2010er, aus dem Kessel geholt zu werden. Das Reifepotential wird mit mindestens 5 Jahren angegeben – dann lassen wir ‘mal 2015 kommen und stellen den Kessel bereit.